Nach der beeindruckenden und bewegenden Inszenierung des Musiktheaterstücks „Die Kinder der toten Stadt. Musikdrama gegen das Vergessen“ Ende März/Anfang April, das an das Schicksal der Kinder in Theresienstadt erinnert, fand das gleichnamige Schulprojekt nun mit einer Baumpflanzaktion seinen Abschluss. Im Garten der Theologischen Fakultät Paderborn in der Nähe der Mondsichel-Marienstatue pflanzten Schulleiterin Nicole Michaelis, die am Projekt beteiligten Lehrinnen und Lehrer sowie Professor Aaron Langenfeld, Rektor der Fakultät, und Fabian Güth, Quästor der Fakultät, einen Spitzahorn als „Baum wider das Vergessen“. Er soll den Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen erinnern und die Lebenden mahnen, nicht zu vergessen und sich für Frieden, Freiheit und Demokratie einzusetzen wird zeitnah auf einer Gedenktafel zu lesen sein.
„Mit diesem Projekt haben wir im Rahmen unserer schulischen Arbeit als „Schule mit Courage“ in diesem Schuljahr ein ganz besonderes und umfangreiches Schulprojekt verwirklicht, “ sagte Schulleiterin Nicole Michaelis: „Der Baum soll uns an dieses Projekt erinnern, aber auch bewusst ein Zeichen zum 80-jährigen Gedenken des Kriegsendes setzen.“ Für die Theologische Fakultät Paderborn freuten sich Rektor Aaron Langenfeld und Quästor Fabian Güth darüber, dem „Baum wider das Vergessen“ einen guten Raum zum Wachsen und Gedeihen zu geben und dankten den Lehrenden und Schüler*innen für ihr beeindruckendes Engagement in diesem Schulprojekt.
Der Spitzahorn wurde von der Baumschule Jurgelucks aus Bad Lippspringe gestiftet, die im Rahmen ihres 70-jährigen Jubiläums mehrere Bäume im Kreisgebiet spenden wird. „Wir möchten den Schüler*innen und Lehrer*innen des Theodorianum mit dem Spitzahorn eine bleibende Erinnerung an ihr ambitioniertes Schulprojekt schaffen“, formuliert es Wolfgang Jurgeluchs: „Auch die Kinder in Theresienstadt hatten einen Spitzahorn gepflanzt, um den sie sich heimlich kümmerten, und der Befreiung 1948 auf den Jüdischen Friedhof umgepflanzt wurde.“
Am Schulprojekt „Die Kinder der toten Stadt“ waren seit September 2024 alle Klassen und Jahrgangsstufen und zehn Kolleg:innen unterschiedlicher Fächer beteiligt. „Auch das ist außergewöhnlich, aber wir wollten damit bewusst ein Zeichen dafür setzen, dass uns das Thema alle angeht“, so Schulleiterin Michaelis. Neben den umfangreichen und vielfältigen Aufgaben und Arbeiten rund um das Musikdrama zeichnete die AG Geschichte aus Schülerinnen und Schülern der Klasse 8b, 9a und der Q2 unter Leitung von Herrn Wehrmann in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Andreas Neuwöhner vom Stadtmuseum die Schicksale jüdischer Schüler des Theodorianum nach und präsentierte die Ergebnisse im Rahmen der Aufführungen.