Haupteingang Außenansicht© Besim Mazhiqi

Lehrstuhl für Systematische Philosophie

Die Philosophie ist – auch im Rahmen des Theologiestudiums – keine theologische Teildisziplin. Warum sollen sich angehende Theologinnen und Theologen damit befassen? Das Christentum hat offenbar bereits in sehr früher Zeit die klassische Philosophie als etwas Kongeniales erfahren. Bis in die kirchlichen Verlautbarungen der Gegenwart hinein sind es vor allem drei Aspekte der Philosophie, die als wegweisend hervorgehoben werden:

  1. Die Grundhaltung des philosophischen Fragens aus dem doppelten Staunen über das Wesen der Welt und den Sinn der menschlichen Existenz, aus dem sich die Dynamik des philosophischen Denkens, die Liebe zur Wahrheit, entfaltet.
  2. Die Erkenntnismittel: begriffliche Klarheit und konsequente Bereitschaft zum rationalen Diskurs – auch im Bewusstsein der Grenzen menschlicher Rationalität.
  3. Die Inhalte eines philosophischen Diskurses, in dem die Suche nach der Wahrheit mit der Suche nach dem Guten und dem Sinn, verbunden sind.

Themenschwerpunkte

  • Philosophie der Antike und des Mittelalters (mit dem Schwerpunkt Metaphysik)
  • Ethik
  • Anthropologie/Naturphilosophie
  • Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie

Forschungsprojekte

  • Wittgensteins Religionsphilosophie und Ethik
  • Erkenntnistheorie (Schwerpunkte: John H. Newman, Virtue Epistemology)
  • Antike Philosophie: Die Erfahrungskomponente in der Metaphysik Plotins
  • Graduiertenkolleg „Kirchen-Sein in Zeiten der Veränderung

Lehrveranstaltungen

Systematische Philosophie

1. Vorlesung: Philosophie der Antike (Modul 5b); Ancient Philosophy

  • Mi., 9:15–10:45 Uhr
  • Beginn: 16.10.2024
  • Ort: Hörsaal 2
  • Prof. DDr. Andreas Koritensky

Die Vorlesung führt in die antike Philosophie anhand ihrer beiden wichtigsten Vertreter ein, Platon und Aristoteles. Die Infragestellung der überlieferten Wertvorstellung und Weltauffassung im Athen der klassischen Periode erzwingt ein Nachdenken darüber, was verlässliche Erkenntnis ermöglicht. Platon entwickelt mit seiner Ideenlehre den kühnen Entwurf einer rationalen Ordnung der Wirklichkeit, die zugleich die Frage nach dem guten Leben beantworten soll. Sein Schüler Aristoteles führt diesen Ansatz kritisch weiter und entwickelt die Metaphysik als Rahmensprache, die die unterschiedlichen terminologischen Systeme der menschlichen Wissens- und Lebensbereiche systematisieren und zusammenfassen soll. Aus diesem Weltverständnis entwickelt Aristoteles sein Ideal der Lebensform des freien Bürgers in der „Nikomachischen Ethik“.

Literaturangaben

  • Friedo Ricken, Philosophie der Antike, Stuttgart 4. Aufl. 2007.
  • Platon, Der Staat, übers. von Gernot Krapinger, Stuttgart 2017.
  • Aristoteles, Metaphysik, übers. von Hermann Bonitz, Reinbek 1994.
  • Aristoteles, Nikomachische Ethik, übers. Ursula Wolf, Hamburg 2006.

 

2. Vorlesung: Philosophie des Mittelalters (Modul 5c); Medieval Philosophy

  • Mo., 11:15–12:45 Uhr
  • Beginn: 14.10.2024
  • Ort: Hörsaal 2
  • Prof. DDr. Andreas Koritensky

Seit der Spätantike bewegt sich die Philosophie im Horizont starker religiöser Traditionen. Eines der zentralen Anliegen für die Denker des Mittelalters war die Suche nach einer Balance und der Vereinbarkeit zwischen der philosophischen und der religiösen Weltsicht. Die Beziehung zwischen Glaube und Vernunft auf eine Weise bestimmt werden, die beide Felder in ihrem Recht belässt und Konflikte vermeidet. Wie diese Diskussion bei den mittelalterlichen Denkern von Judentum, Christentum und Islam geführt wurde – mit je unterschiedlichen Ergebnissen – soll im Mittelpunkt dieser Vorlesung stehen.

Literaturangaben

  • W.L. Gombocz, Die Philosophie der ausgehenden Antike und des frühen Mittelalters (Geschichte der Philosophie IV), München 1997.
  • Th. Kobusch, Die Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie V), München 2011.

 

3. Seminar: Das Problem der Gerechtigkeit in Platons „Politeia“ (Modul 15a/23d); The Quest for Justice in Plato’s „Republic“

  • Di., 16:15–17:45 Uhr
  • Beginn: 08.10.2024
  • Ort: Philosophisches Seminar
  • Prof. DDr. Andreas Koritensky

Die „Politeia“ („Der Staat“) ist die Platons umfangreichste Schrift seiner mittleren Schaffensperiode. Sie ist einem zentralen Begriff der Ethik (und der Politik) gewidmet, der Frage nach dem Wesen der Gerechtigkeit. Platon schickt Sokrates in diesem Werk in die Diskussion mit den sophistischen Kritikern der Gerechtigkeit, lässt ihn aber auch erstmals das Bild einer Welt entwerfen, das von der universalen Idee des Guten bestimmt wird, das die Umrisse von Gerechtigkeit auf individueller und kollektiver Ebene sichtbar werden. Die „Politeia“ ist zusammen mit dem Dialog „Gorgias“ Platons wichtigste Schrift zu Ethik.

Literaturangaben

  • Platon: Der Staat, übers. von Gernot Krapinger, Stuttgart 2017.
  • Becker, Alexander: Platons »Politeia«: Ein systematischer Kommentar, Stuttgart 2017.

 

4. Lektürekurs: Thomas von Aquin Summa contra Gentiles I 1–13: Glaube und Vernunft – Die Gottesbeweise; Aquinas’ Summa contra Gentiles I 1–13: Faith an Reason – The Existence of God

  • Mo., 10:00–11:00 Uhr
  • Beginn: 14.10.2024
  • Ort: Kuhlmann Raum
  • Prof. DDr. Andreas Koritensky

Diese Veranstaltung ist als Lektürekurs konzipiert. Sie kann als Begleitung der Philosophie des Mittelalters belegt werden und dient dem Kennenlernen der scholastischen Philosophie und der Einübung ins Analysieren von Argumentationen.

 

5. Lektürekurs: Platons „Apologie des Sokrates“; Plato’s „Apology of Socrates“

  • Mi., 11:00–12:00 Uhr
  • Beginn: 16.10.2024
  • Ort: Kuhlmann Raum
  • Prof. DDr. Andreas Koritensky

Diese Veranstaltung ist als Lektürekurs konzipiert. Platons „Apologie des Sokrates“ ist eine der prägnantesten Diskussionen über das Wesen der Philosophie und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. Zugleich bietet sie eine Einführung in das philosophische Argumentieren.

 

6. Seminar: Einführung in die Erkenntnistheorie, Ethik und Metaphysik der mittelalterlichen Scholastik: Bonaventura, Breviloquium (1257) (Modul 15a/23d); Introduction to Epistemology, Ethics and Metaphysics in Bonanventura’s „Berviloquium“ (1257)

  • Do., 14:15–15:45 Uhr
  • Beginn: 10.10.2024
  • Ort: Philosophisches Seminar
  • PD Dr. Matthias Laarmann

Der herausragende Franziskanertheologe Bonaventura verfasste 1257 eine Selbstzusammenfassung und Kurzdogmatik der hochscholastischen Theologie, der er den Titel „Breviloquium“ („Kurzfassung“) gab. Wenn Bonaventura dabei die Bibel als Argumentationsgrundlage, die Erschaffung der Welt, Sünde und Gnade, die Menschwerdung des Wortes in Christus, die Sakramente der Kirche sowie das Ende der Welt im Endgericht bespricht, lässt er alle zentralen Ansichten der mittelalterlich-scholastischen Erkenntnistheorie, Ethik und Metaphysik in ihrer Anwendbarkeit bzw. Nichtanwendbarkeit auf den christlichen Glauben ins Spiel kommen. Ein wichtiges Ziel des Seminars ist es, ein präzises Verständnis der vorgelegten Argumentationen und der dort verwendeten Begriffe zu erarbeiten.

Literaturangaben

  • Bonaventura: Breviloquium. Übertragen, eingeleitet und mit einem Glossar versehen von Marianne Schlosser. Freiburg i.Br. ³2017 (326 S.).
  • Bonaventura: Breviloquium. In: Opera theologica selecta, Bd. 5. Quaracchi 1964, S. 3-175.
  • De Libera, Alain: Die mittelalterliche Philosophie. München 2005 (140 S.); systematisch angelegt.
  • Kobusch, Theo: Die Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters. München 2011 (655 S.); historisch angelegt.

Systematische Philosophie

1. Vorlesung: Einführung in die Philosophie (Modul 5a)

  • Mo., 10.15-11.45 Uhr
  • Beginn: 15.04.2024
  • Ort: Seminarraum 2
  • Dozent: Prof. DDr. Andreas Koritensky

 

2. Vorlesung: Vertiefung Philosophie I: Metaphysik (Modul 19a)

  • Di., 11.15-12.45 Uhr
  • Beginn: 09.04.2024
  • Ort: Hörsaal 2
  • Dozent: Prof. DDr. Andreas Koritensky

 

3. Vorlesung: Vertiefung Philosophie II: Erkenntnistheorie (Modul 19b)

  • Mi., 09.15-10.45
  • Beginn: 10.04.2024
  • Ort: Hörsaal 2
  • Dozent: Prof. DDr. Andreas Koritensky

 

4. Seminar: Was heißt es, absichtlich zu handeln? E. Anscombes Theorie der Intention (Modul 15a/23d)

  • Di., 16.15-17.45 Uhr
  • Beginn: 09.04.2024
  • Ort: Hörsaal 1
  • Dozent: Prof. DDr. Andreas Koritensky

 

Wintersemester 2023/2024

  1. Vorlesung (2 SWS): Philosophie der Antike. (Modul 5b)
  2. Vorlesung (2 SWS): Philosophie im Mittelalter. (Modul 5c)
  3. Vorlesung (2 SWS): Philosophische Ethik.  (Modul 12d)
  4. Vorlesung (2 SWS): Philosophie der Neuzeit. (Modul 19c)

 

Sommersemester 2023

  • Forschungsfreisemester

 

Wintersemester 2022/2023

  1. Vorlesung (2 Std.): Philosophie der Antike. (Modul 5b)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophie im Mittelalter. (Modul 5c)
  3. Seminar (2 Std.): Verschwörungstheorien. (Modul 15a / 23d)
  4. Seminar/Übung (2 Std.): Einführung in die Ignatianische Spiritualität. (Modul 15g (neues MHB) / 23f (altes MHD))

 

Sommersemester 2022

  1. Vorlesung (2 Std.): Philosophie im Mittelalter. (Modul 5c)
  2. Vorlesung (2 Std.): Erkenntnistheorie. (Modul 19b)
  3. Seminar (2 Std.): John Rawls über den rationalen Diskurs in einer pluralen Gesellschaft. (Modul 15a / 23d)
  4. Seminar (2 Std.): Virtue Epistemology – Die Erkenntnistheorie Ernest Sosas. (Modul 15a / 23d)

 

Wintersemester 2021/2022

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung in die Philosophie. (Modul 5a)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophie der Antike. (Modul 5b)
  3. Vorlesung (2 Std.): Philosophische Ethik. (Modul 12d)
  4. Seminar (2 Std.): Thomas von Aquin über das sittliche Handeln (S. Th. I-II 18-21). (Modul 15a / 23d)

 

Sommersemester 2021

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung des Mittelalters. (Modul 5c)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophische Anthropologie. (Modul 6d)
  3. Seminar (2 Std.): Aristoteles über Freundschaft und Gerechtigkeit (Modul 15a / 23d)
  4. Seminar/Übung (2 Std.): Einführung in die Ignatianische Spiritualität (Modul 23f)

 

Wintersemester 2020/2021

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung in die Philosophie. (Modul 5a)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophie der Antike. (Modul 5b)
  3. Seminar (2 Std.): „Wandering in Darkness“. Eleonore Stumps narrative Theodizee. (Modul 15a / 23d)
  4. Seminar/Übung (2 Std.): Berufsperspektiven für Theologinnen und Theologen im Erzbistum Paderborn. (Modul 23f)

 

Sommersemester 2020

  1. Vorlesung (2 Std.): Philosophie des Mittelalters. (Modul 5c)
  2. Vorlesung (2 Std.): Erkenntnistheorie. (Modul 19b)
  3. Seminar (2 Std.): Platons Dialog „Menon“ als Einführung in die platonische Philosophie. (Modul 15a / 23d)

 

Wintersemester 2019/2020

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung in die Philosophie (Modul 5a)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophische der Antike (Modul 5b)
  3. Vorlesung:  (2 Std.): Allgemeine Ethik (Modul 12d)
  4. Seminar (2 Std.): Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ (Modul 15a/23d)

 

Sommersemester 2019

  1. Vorlesung (2 Std.): Philosophie des Mittelalters (Modul 5c)
  2. Kolloquium zur Vorlesung (1 Std.): Philosophie des Mittelalters
  3. Vorlesung (2 Std.): Philosophische Anthropologie – Mensch und Natur (Modul 6d)
  4. Kolloquium zur Vorlesung (1 Std.): Philosophische Anthropologie
  5. Seminar (2 Std.): Anselm von Canterbury und das Ontologische Argument (Modul 15a/23d)

 

Wintersemester 2018/2019

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung in die Philosophie (Modul 5a)
  2. Vorlesung (2 Std.): Philosophie der Antike (Modul 5b)
  3. Vorlesung (2 Std.): Allgemeine Ethik (Modul 12d)
  4. Seminar (2 Std.): Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Hannah Arendts Essays über den kulturellen Wandel (Modul 15a/23d)

 

Sommersemester 2018

  1. Vorlesung (2 Std.): Philosophie des Mittelalters. (Modul 5c)
  2. Vorlesung (2 Std.): Erkenntnistheorie. (Modul 19b)
  3. Seminar (2 Std.): Phronêsis. Praktische Vernunft in der „Nikomachischen Ethik“ des Aristoteles. (Modul 15a/23d)
  4. Kolloquium (1 Std.): Philosophie des Mittelalters.

 

Wintersemester 2017/2018 (Prof. Wald)

  1. Vorlesung (2 Std.): Einführung in die Philosophie (Modul 5a)
  2. Vorlesung (2 Std.): Der Mensch als Objekt von Wissenschaft und Philosophie (Modul 6d)
  3. Lektürekurs (2 Std.): Texte zum Philosophiebegriff von Josef Pieper

Mitarbeitende

© Karsten Schwenzfeier
Prof. Dr. Dr. Andreas Koritensky

Prof. Dr. Dr. Andreas Koritensky

Professor | Lehrstuhlinhaber | Sekretär
Telefon: +49 5251 121-753
© ThF PB

Maria Voß

Sachbearbeiterin Lehrstuhl
© ThF PB
Mag. Theol. Alexander Kaiser

Mag. Theol. Alexander Kaiser

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Telefon: +49 5251 121-760

Kontakt

Theologische Fakultät Paderborn
Lehrstuhl für Systematische Philosophie
Kamp 6 | D-33098 Paderborn

 

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