Hans Ferdinand Fuhs wurde am 20. Dezember 1942 in Bad Godesberg geboren. Nach dem Abitur am Apostelgymnasium in Köln studierte er in Bonn und Freiburg im Breisgau die Fächer Katholische Theologie und Orientalistik. 1966 wurde er an der Universität Bonn zum Doktor der Philologie in den Fachbereichen Semitistik und Islamwissenschaft promoviert. Am 2. Juli 1969 wurde er im Hohen Dom zu Köln zum Priester geweiht. 1971 wurde er in Bonn mit einer Arbeit zur äthiopischen Übersetzung des Buches Hosea zum Doktor der Theologie promoviert. 1977 habilitierte er sich an der Universität Bamberg mit der Arbeit »Sehen und Schauen. Die Wurzel חזה im Alten Orient und im Alten Testament« (FzB 32, Würzburg 1978). 1982 wurde er als Professor für Geschichte und Umwelt des Alten Testaments und biblisch-orientalische Sprachen an die Universität Würzburg berufen. 1986 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Altes Testament an der Theologischen Fakultät Paderborn, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2008 lehrte. Als Seelsorger engagierte er sich lange Jahre und noch bis kurz vor seinem Tod in seiner Wahlheimat Mechernich-Kommern in der Eifel.
Hans Ferdinand Fuhs war nicht nur als Priester, sondern auch als Wissenschaftler stark vom zweiten Vatikanischen Konzil geprägt. Er gehörte zu der Generation katholischer Exegeten, die nach der lehramtlichen Anerkennung dieser Methode erstmalig die biblischen Schriften historisch-kritisch erforschen durften. Entsprechend stürzte er sich in die Tiefen des Alten Orients und dessen reicher Geschichte. Seine wissenschaftliche Liebe galt vor allem den Sprachen des Alten Orients. Es gab wohl keine semitische Sprache, die Hans Ferdinand Fuhs nicht beherrschte. Im Alten Testament erforschte er mit Leidenschaft das Buch des Propheten Ezechiel, welches er für die Reihe »Die neue Echter Bibel« in zwei Bänden kommentierte (1984 und 1988). Sein zweiter Forschungsschwerpunkt war die Weisheitsliteratur. Auch in diesem Bereich hinterließ er einen Kommentar zum Buch der Sprichwörter in der Reihe »Die neue Echter Bibel« (2001).
Die Theologische Fakultät Paderborn gedenkt des Verstorbenen im Gebet. Das Requiem ist am Mittwoch, 19. Juli 2023, um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Severinus in Kommern. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Friedhof in Kommern statt.
Paderborn, 10. Juli 2023