Am vergangenen Mittwoch (10. Januar 2024) besuchten Vertreter des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn sowie Studierende und Lehrende der Theologischen Fakultät Paderborn gemeinsam die Jüdische Gemeinde in ihrer Synagoge am Pipinweg in Paderborn.
Empfangen wurde die Gruppe von Frau Monika Schrader-Bewermeier, Geschäftsführerin und katholische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn (GCJZ) und Frau Xenia Nickel, Jüdische Vorsitzende der GCJZ und Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Paderborn. Beide Vertreterinnen hießen die Gäste herzlich willkommen und betonten ihre Freude darüber, dass der Besuch in dieser Form und diesem Umfang zustande gekommen sei.
Im Gebetsraum der Synagoge gab Frau Schrader-Bewermeier zunächst einen Überblick über die Geschichte des jüdischen Lebens in Paderborn, das bis in das 14. Jahrhundert zurück verfolgbar ist. Besonders die Zeit um und nach dem zweiten Weltkrieg mit der Zerstörung der alten Synagoge und dem anschließenden Neubau am heutigen Standort nahm Frau Schrader-Bewermeier dabei in den Blick. Als eines der wenigen geretteten Objekte der alten Synagoge präsentierte Frau Schrader-Bewermeier die Hälfte einer Tora-Rolle aus dem 18. Jahrhundert. Diese war in der Reichskristallnacht (in Paderborn am 10. November 1938) nach dem Brand der alten Synagoge von einem katholischen Priester aus Büren im Bistumsarchiv deponiert und dadurch vor der vollkommenen Zerstörung bewahrt worden.