Themenheft Theologie und Glaube zum Thema Geistliche Gemeinschaften erschienen

Das aktuelle Themenheft von „Theologie und Glaube“ beschäftigt sich mit Geistlichen Gemeinschaften, ihren Leitungsstrukturen, Gründerfiguren, Weisungsbefugnissen und vor allem ihren Herausforderungen im Hinblick auf Machtausübung und verschiedene Formen von Missbrauch.

Die Ausgabe ist kostenfrei als Ebook-PDF verfügbar oder kann über den Aschendorff Verlag als gedrucktes Heft bestellt werden: Verantwortlicher Herausgeber ist Rüdiger Althaus, Professor für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Paderborn.

Die Autorinnen und Autoren – selbst Mitglieder von Gemeinschaften, Sachverständige in Kommissionen, Psycholog(inn)en, Kirchenrechtler,… – schauen unter anderem auf die Entwicklung von Geistlichen Gemeinschaften und die Besonderheiten bei Leitungswechseln (Tonja und Bernhard Deister; Peter Hundertmark). Johannes Maria Poblotzki und Ilkamarina Kuhr beleuchten das spezielle Gefüge von geistlichem Charisma und enger Verbundenheit, aber auch von Kontrolle und Versuchung. Poblotzki vertieft die komplexe Sozialstruktur Geistlicher Gemeinschaften, auch in Bezug auf den trinitarischen Gedanken, und hebt das Charisma hervor als „Gabe, durch die die Kirche in ihrem (schon) existierenden Sein […] erneuert und gestärkt wird“. Kuhr ermahnt in ähnlicher Weise dazu, den „Geist“ einer Gemeinschaft immer fest im Blick zu behalten.

Neben den formalen Vorgaben und Kontrollmechanismen (Christoph Hegge; Rüdiger Althaus) beschäftigen sich die Beiträge auch mit persönlichen Herausforderungen von Leitungspersonal und Mitgliedern (Barbara Haslbeck; Christoph Jacobs; Peter Hundertmark). Peter Hundertmark zeigt anhand der komplexen Bereiche von Mitgliederführung bis Vorbildfunktion auf, welche Eigenschaften für die Leitung einer Geistlichen Gemeinschaft wichtig sind und betont auch: „Geistliche Leitung ist ein gemeinschaftliches Geschehen“. Der Beitrag von Barbara Haslbeck verdeutlicht an einem realen Beispiel die Gefahr, sich als Mitglied einer Geistlichen Gemeinschaft vereinnahmen zu lassen und den eigenen Glauben aus den Augen zu verlieren.

Herausgeber Rüdiger Althaus stellt im Ausblick auf die Themen des Heftes folgende Fragen: „Wie kann Leitung als eine geistliche ausgeprägt sein, wie bestimmt sich das Verhältnis einer gerade auch Geistlichen Gemeinschaft zur kirchlichen Autorität? Wo lauern Gefahren in Bezug auf eine geistliche Bevormundung oder gar einen Missbrauch, und wie kann diesen vorgebeugt werden? – Zu all diesen unterschiedlichen Fragen und Aspekten möchten die Beitragenden dieses Heftes Impulse und Diskussionsbeiträge geben.“

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