Gestern Abend eröffnete Professor Dr. Josef Meyer zu Schlochtern vor rund 60 Gästen die Fotoausstellung des russischen Fotografen Lev Silber. Gezeigt werden Portraits und Landschaften, die der Künstler im Rahmen von Forschungsprojekten über die Kultur der priesterlosen Altgläubigen aus dem Gebiet Nischni Nowgorod, dem ehemaligen Gorki an der Wolga, zwischen 1988 und 1998 in Russland gemacht hat. Die Ausstellung ist bis zum 7. Februar von Montag bis Freitag, 10 bis 15 Uhr, in der Theologischen Fakultät zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Professor Meyer zu Schlochtern hob in seiner Begrüßung die eigene ästhetische Bildsprache hervor, die Lev Silber entwickelt habe, um Menschen zu fotografieren, für die Fotografie streng genommen Sünde bedeutet, da nur Heilige auf einem Bild „verherrlicht“ werden dürften. Die Fotografien dokumentierten für den Betrachtenden auf der einen Seite die religiösen Traditionen einer bis 1905 streng verfolgten Glaubensgemeinschaft, auf der anderen Seite berühren sie durch Portraits, die in sich ruhende, glückliche Menschen zeigt – trotz Verfolgung, Flucht und einem mühevollen Leben im Verborgenen.