Christliche und islamische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Theologie, Religionswissenschaften und Soziologie haben vom 17. bis 18. Juni an der Theologischen Fakultät Paderborn zum Thema „Religion and Health“ getagt. Dabei standen von der Covid-Pandemie provozierte Fragen nach dem Verhältnis von medizinisch und theologisch informierter Vernunft ebenso zur Debatte wie die Frage nach konstruktiven Beiträgen von Religionen zu medizinischen Fragen.
Höhepunkt der Fachtagung war ein Abendvortrag von Prof. Dr. Walter Bruchhausen, der am Universitätsklinikum Bonn eine Stiftungsprofessur für Global Health innehat. Bruchhausen, der neben Medizin auch Theologie und Philosophie studierte, stellte dabei die Probleme vollständig säkularisierter Medizinkonzepte dar und plädierte für eine stärkere Einbindung der Theologie in die Reflexion des Selbstverständnisses von medizinischem Personal und Patienten. Dabei gehe es nicht nur um ethische Fragen, sondern um ein fundamentaleres Verstehen des eigenen Daseins und Handelns, um die Frage nach einem integralen Selbst- und Weltverhältnis.
Die Theologische Fakultät Paderborn war zum ersten Mal Gastgeberin des jährlich stattfindenden International Meeting on Comparative Theology. Die Tagung, die insgesamt zum fünften Mal ausgetragen wurde, zielt darauf ab, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu vernetzen, die in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten Beiträge zu einer dialogisch und vergleichend arbeitenden Theologie leisten. So diskutierten in diesem Jahr Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, dem Iran, Malaysia, den Niederlanden, Tunesien, der Türkei und den USA miteinander.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Aaron Langenfeld, Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn, in Kooperation mit dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) an der Universität Paderborn und dem Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI) an der Universität Bonn.