Dogmatik ist die Darstellung und Erschließung christlicher Glaubensinhalte. Ihr Gegenstand sind Glaubensüberzeugungen, wie sie beispielsweise im Apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert sind. Konstitutiv für die dogmatische Theologie ist daher der Bezug zu den biblischen Schriften und zur kirchlichen Überlieferung. Formelle kirchliche Lehrentscheide (Dogmen) sind ein Teilaspekt dieser Überlieferung und haben der Disziplin den Namen gegeben.
Glaubensüberzeugungen sind ein zentraler Ausschnitt christlichen Lebens. Sie haben ihren Ursprung im gelebten Christentum und führen dorthin zurück. Dogmatische Theologie muss daher sowohl in der historischen Rekonstruktion von Glaubensüberzeugungen
als auch in ihrer gegenwartsbezogenen Reformulierung kulturelle und soziale Kontexte mitreflektieren. Hier steht sie zwischen den historischen und den praktischen Disziplinen der Theologie.
Verknüpft ist die Dogmatik aber auch mit der Religionsphilosophie und der Fundamentaltheologie, insofern diese die Wahrheit und Universalität des christlichen Glaubens zu begründen versuchen und Denkformen für die dogmatische Theoriebildung bereitstellen. Auf dieser Grundlage strukturiert dogmatische Theologie Glaubensüberzeugungen nach Traktaten wie der Lehre von Christus (Christologie) oder der Lehre von der endgültigen Bestimmung von Mensch und Welt (Eschatologie).