„Alle christliche Theologie hat ihren Ursprung in dem Wunder aller Wunder, dass Gott Mensch wurde.
Die heilige Theologie – sie entsteht im anbetenden Knieen vor dem Geheimnis des göttlichen Kindes im Stall.
Ohne heilige Nacht gibt es keine Theologie.“
Dietrich Bonhoeffer
Beinahe trivial wirken Dietrich Bonhoeffers Worte zum weihnachtlichen Grund aller Theologie. Aber sie erinnern daran, dass „Menschwerdung“ keine abstrakte theologische Idee ist. Umgekehrt hat die Theologie ihren Anfang in der unwahrscheinlichen Erfahrung, dass in der Armut des Stalls und der Ohnmacht des Kindes die Wirklichkeit zum Vorschein kommt, die es verdient, Gott genannt zu werden. Es ist diese Erfahrung, die Theologie verstehen und verständlich machen will. Sie richtet theologisches Nachdenken auf die Orte der Armut und Ohnmacht in unserer Gegenwart, um dort immer wieder neu Gottes Wirklichkeit zu entdecken. Es ist die befreiende Erfahrung, dass wir den Wert unseres Lebens nicht erst erkämpfen müssen, dass das Leben ursprünglich und vor jeder Leistung wertvoll ist, die unsere Zweckrationalität auf die Knie zwingt und Theologie entstehen lässt. Eine Theologie, die sich von dieser Erfahrung umtreiben lässt, kann nicht nur den akademischen Diskurs bereichern, sie kann selbst Zeugnis sein von der Hoffnung, die sie bewegt.
Wir wünschen Ihnen, liebe Lehrende, Studierende, Mitarbeitende und Freundinnen und Freunde der Theologischen Fakultät Paderborn ein gesegnetes und hoffnungsvolles Weihnachtsfest.
Prof. Dr. Aaron Langenfeld Prof. Dr. Stephan Wahle Prof. Dr. Dr. Andreas Koritensky Fabian Güth
Rektor Prorektor Sekretär Quästor