Der in Münster lebende Theologe war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 als Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum tätig und ist seit 1982 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des vom Erzbistum Paderborn getragenen Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik. Er hat sich insbesondere mit Fragen der Kirche, des Papsttums und der Rezeption des II. Vatikanischen Konzils befasst.
In seiner Laudatio zur Ehrenpromotion erinnerte Erzbischof Reinhard Kardinal Marx den gemeinsamen Weg seines Doktorvaters – Professor em. Dr. Hermann Josef Pottmeyer – und ihm, seinem „Schüler“. Er kennzeichnete ihn als einen „traditionsbewussten und weltoffenen Westfalen“, der auf ihn als „Geseker“ von Anfang an sehr viel Eindruck gemacht habe: „Was kann sich ein ‚Geseker‘ mehr wünschen, als solch einen freundlichen, offenen und liebenswürdigen Doktorvater?“, schmunzelte Kardinal Marx. Der Erzbischof von München und Freising betonte, die Kirche könne nur mit einer starken Theologie eine gute Zukunft haben, sonst drohe Fundamentalismus oder eine Gefühlsreligion. Es sei die große theologische Leistung von Professor Pottmeyer, zwischen Glaube und Vernunft zu vermitteln. Zentral und wesentlich sei es für die Kirche, Zeichen des Reiches Gottes zu sein, und das nicht allein als Aussage oder Behauptung, vielmehr in der wahren Wirklichkeit. „Die Kirche muss ein Leben führen, das ihrer Verkündigung des Reiches Gottes auch entspricht.“