Ökumenische Perspektive auf den Lebensschutz

Jahrestagung des Wissenschaftlichen Beirates widmet sich einem Thema mit großer gesellschaftlicher Relevanz.

„Mit dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik hat das Erzbistum Paderborn seit Jahrzehnten eine besondere Verpflichtung für die Ökumene übernommen, die weit über die Bistumsgrenzen hinaus geht.“ Mit diesen Worten eröffnete der neue Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz heute, 13. März 2024, als Präsident des vom Erzbistum getragenen Ökumene-Instituts erstmals die Jahrestagung von dessen Wissenschaftlichem Beirat. Bis einschließlich Donnerstag treffen sich die Beiratsmitglieder, die aus dem In- und Ausland kommen. Neben dem neuen Präsidenten begrüßte mit Professor Dr. Christian Stoll auch der neue leitende Direktor die Tagungs-Teilnehmenden. Aus ökumenischer Perspektive wird durch Vorträge hochkarätiger Referenten und gemeinsame Diskussion an beiden Tagen das Thema „Lebensschutz“ erörtert.

Durch die Arbeit des Johann-Adam-Möhler-Institutes sei Vieles erreicht worden, stellte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seinem Grußwort fest. Zugleich benannte der neue Erzbischof aktuelle Herausforderungen der christlichen Ökumene, wie etwa die Folgen des Ukrainekriegs für die Beziehungen in und mit der Orthodoxen Kirche oder die „durch globale Migration veränderten Koordinaten für die Ökumene nicht nur in unserem Land“. Diese Entwicklungen werde das Möhler-Institut wissenschaftlich begleiten. „So möchte das Erzbistum Paderborn auch unter nicht einfachen Bedingungen seinen Beitrag für die weltweite Einheit der Christen leisten“, betonte Erzbischof Dr. Bentz.

Die Arbeit des Möhler-Instituts wirke bis in die ökumenische Praxis der Diözesen an der Pfarreibasis hinein. Angesichts der Herausforderungen für die Kirche sei das eine „gute Investition in die Zukunft“. Ebenso wertschätzend hob Erzbischof Dr. Bentz den durch das Institut angestoßenen ökumenischen wissenschaftlichen Diskurs und die weltkirchliche Dimension hervor, die sich mit der Arbeit des Instituts verbinden.

Bei der Tagung des Wissenschaftlichen Beirats des Möhler-Instituts stehe mit der Frage nach dem Schutz des Lebens ein Thema mit großer gesellschaftlicher Relevanz im Fokus, unterstrich der neue Präsident des Möhler-Institutes: „Gerade, weil sich die christlichen Kirchen gemeinsam dem Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zu seinem Ende verpflichtet wissen, ist es wichtig, in dieser Frage im Gespräch zu bleiben.“

Der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige ist Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und langjähriges Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Möhler-Institutes. Mit einer Hinführung zum Thema „Gemeinsamer ökumenischer Einsatz im Bereich des Lebensschutzes“ eröffnete er den inhaltlichen Teil der Tagung. Dr. Stephan Schaede, Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland, nahm den Lebensschutz aus evangelisch-landeskirchlicher Sicht in den Blick.

Am Donnerstag werden weitere Perspektiven auf den Schutz des Lebens folgen: Professor Dr. Franz-Josef Bormann, Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und katholisches Mitglied im Deutschen Ethikrat, stellt die katholische Sicht auf das Tagungsthema vor. Professor Dr. Stefanos Athanasiou, der den Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Ludwig-Maximilians-Universität München innehat, präsentiert die orthodoxe Sicht. Professor Dr. Markus Iff, Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie und Ökumenik der Theologischen Hochschule Ewersbach, beschließt die Reihe der Referenten mit einem Blick aus evangelisch-freikirchlicher Sicht.

Text: Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

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