Theologie und Glaube Ausgabe 3/2024

Theologie und Glaube

Jahrgang 114
Ausgabe 3/2024

Die Beiträge im aktuellen Heft beschäftigen sich mit unterschiedlichen aktuellen Themen und Fragestellungen der Theologie, wie zum Beispiel:

Wie man Nachhaltigkeit in den Religionsunterricht integriert und wie Lehrerinnen und Lehrer dadurch den kulturellen Wandel vorantreiben können.

Was Ausbilder(innen) beachten müssen, wenn sie Studierende auf die mentalen Herausforderungen des Seelsorgeberufs vorbereiten wollen.

Welche grundlegenden Aufgaben die Domkapitel im deutschsprachigen Raum übernehmen und welche ihnen vielleicht in Zukunft zukommen könnten.

Wo in den drei philosophischen Grundfragen Immanuel Kants theologische Begriffe wie Gott, Freiheit und Unsterblichkeit einzuordnen sind.

S. 221–235

Nach jüdisch-christlicher Auffassung ist der Mensch Ebenbild Gottes. Die Gottebenbildlichkeit wird jedoch unterschiedlich interpretiert. Vier einflussreiche Deutungen werden kurz vorgestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen. 

According to Jewish-Christian tradition, humans are the image of God. However, there are various construals of what it means to be the image of God. I briefly present four influential interpretations and evaluate them. 

S. 236–250

Erstmals haben die deutschen Bischöfe einen Grundlagentext zur Seelsorge vorgelegt. Zentrale pastoraltheologische Forderungen werden darin aufgenommen, etwa dass auch Laien als Seelsorger(innen) anzusehen sind und die Diakonie aufgrund der Ganzheitlichkeit des kirchlichen Heilsauftrags ebenfalls Seelsorge ist. Daneben ergeben sich jedoch auch Anfragen: So werden die geschichtlichen Hypotheken des Seelsorgebegriffs eher abgetan als klar benannt, und auch seine inhaltliche Bestimmung bleibt vage.

For the first time, the German bishops have presented a basic text on soul care. It receives central pastoral theological demands, for example that lay people should also be seen as soul care givers and that diakonia is also pastoral care due to the holistic salvific mission of the church. Further questions arise as well though: the historical burdens of the term soul care are dismissed rather than clearly stated, and the conceptual definition remains vague. 

S. 251–266

Angesichts der Klimakrise fordert Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben Laudate Deum ein sofortiges, wirkungsvolles politisches Handeln und betont die Notwendigkeit eines grundlegenden kulturellen Wandels. Vor diesem Hintergrund fragt der vorliegende Beitrag danach, in welchen Hinsichten und auf welchen Wegen von religiösen Bildungsprozessen transformative Impulse ausgehen können, und identifiziert einschlägige Aspekte und Perspektiven. 

In view of the climate crisis, Pope Francis calls for immediate, effective political action in his Apostolic Exhortation „Laudate Deum“ and emphasises the need for fundamental cultural change. Against this backdrop, this article examines the ways in which religious education processes can provide transformative impetus and identifies relevant aspects and perspectives. 

S. 267–283

Der Mangel an Klerikern, an Gläubigen und auch finanziellen Mitteln führt neben gravierenden gesellschaftlichen Entwicklungen zu epochalen Umbrüchen in der Kirche des deutschen Sprachraumes. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf die Pfarreien. Das Augenmerk muss sich jedoch auch auf die diözesene Ebene richten, das alte Rechtsinstitut der Domkapitel nicht ausgenommen. Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit von deren Organisation und Aufgaben? 

The shortage of clergy, faithful and financial resources, alongside serious social developments, is leading to epochal upheavals in the Church in the German-speaking world. The focus is particularly on the parishes. However, attention must also be focussed on the diocesan level, not excluding the old legal institution of cathedral chapters. What about the future viability of their organisation and tasks? 

S. 284–308

Die Seelsorgenden von heute leben und handeln in einer Zeit großer Transformationen und multipler Krisen. Sie brauchen für ihr Lebensprojekt tragfähige Ressourcen. Der vorliegende Beitrag präsentiert auf Basis eines empirischen Forschungsprojekts ein salutogenetisches Rahmenmodell zur Ressourcenentwicklung (Empowerment) und konkrete Handlungsstrategien für die Selbstentwicklung und die gezielte Förderung von Seelsorgenden in der Ausbildungszeit. Vorgestellt werden Maßnahmen zur Entwicklung gesundheits- und transformationsrelevanter sowie spiritueller Ressourcen (Selbstwirksamkeit, Kohärenzgefühl, Resilienz, Ambiguitätstoleranz, Unsicherheitstoleranz, Gotteserfahrung im Alltag, Gebet, Dankbarkeit u. a.). 

Today’s pastoral workers live and act in a time of multiple crises and significant societal transition. In common with every person, their life project also requires sustainable personal resources. On the basis of empirical research, this article presents a salutogenetic framework for resource development (empowerment), as well as concrete action strategies for self-development and the systematic support of pastoral workers during their time of formation. We propose measures for the development of health-related, transformation-relevant and spiritual resources (self-efficacy, sense of coherence, resilience, tolerance of ambiguity, tolerance of uncertainty, experience of the transcendent in the everyday, prayer, gratitude, etc.) 

S. 309–325

Anlässlich des 300. Geburtstages von Immanuel Kant widmet sich der Beitrag den drei berühmten Fragen Kants „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich thun?“, „Was darf ich hoffen?“ und erläutert die damit verbundenen philosophischen Anliegen des Königsberger Denkers. Die drei Fragen formulieren hohe theoretische und praktische Anforderungen an Vernunftwesen für den je eigenen Lebensvollzug. Die kritische Prüfung des ihnen möglichen Wissens und des ihnen gebotenen Handelns eröffnet vernünftigen Wesen laut Kant am Ende religiöses Vertrauen und Hoffen auf Gott als dem höchsten „Welturheber“. 

Honouring the 300th anniversary of Immanuel Kant’s birthday, the article discusses the philosophier’s three central questions „What can I know?“, „What should I do?“, „What may I hope?“ and the underlying approaches. The three questions formulate high theoretical and practical requirements for rational beings in their own lives. For Kant, the critical examination of their possible knowledge and their advisable actions opens up a religious trust and hope in God as the highest „author of the world“ for rational beings. 

S. 326–331

Die Erklärung Dignitas infinita betont die theologische Bedeutung der menschlichen Würde basierend auf dem christlichen Glauben. Sie besagt, dass die unendliche Würde des Menschen darin liegt, dass er für Gott liebenswert ist und als sein unbedingt gewollter Lebenspartner gilt. Die Menschheit hat die Freiheit, diese Würde anzunehmen oder abzulehnen. Die Würde des Menschen gründet sich auf seine unsterbliche Seele, seine Gottebenbildlichkeit und die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. 

The declaration „Dignitas infinita“ emphasizes the theological significance of human dignity, based on the Christian faith. It states that the infinite dignity of man lies in the fact that he is lovable for God and is regarded as his unconditionally desire d partner in life. Humanity has the freedom to accept or reject this dignity. The dignity of man is based on his immortal soul, his likeness to God and the incarnation of God in Jesus Christ. 

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