Zehnte Vorlesung der Montagsakademie mit Prof. Dr. Gunda Werner

Prof. Dr. Gunda Werner spricht in dieser Vorlesung über das Thema "Buße – die zweite Rettungsplanke nach der Taufe. Worum es bei der Beichte geht und worum nicht".

Am Montag, 18. Dezember 2023, um 18 Uhr beschäftigt sich Prof. Dr. Gunda Werner im Rahmen der Montagsakademie, der öffentlichen Vorlesungsreihe der Theologischen Fakultät Paderborn, mit dem Sakrament der Buße als zweiter Rettungsplanke nach der Taufe und stellt dar, worum es bei der Buße geht und worum nicht.

Die Vorlesungen finden als Präsenzveranstaltungen im Audimax der Fakultät statt, werden live über den YouTube-Kanal der Fakultät gestreamt und können auch zeitversetzt über die Mediathek angeschaut werden.

„Als sich Sünde in Schuld, das Vergehen gegen göttliche Gebote in den Verstoß gegen menschliche Gesetze verwandelte, ging etwas verloren“ – sagt Jürgen Habermas. Ging auch, so müssen wir fragen, dadurch etwas verloren, dass Christinnen und Christen fast flächendeckend die sakramentale Form der Bearbeitung von Sünde, die Buße, nicht mehr praktizieren? Eine Rückkehr zu jener Beichte, die von den Gläubigen überwiegend als Ort der Unterdrückung und Lebensfeindlichkeit erlebt worden ist, brauchen wir gewiss nicht. Aber brauchen Menschen vielleicht doch die Erfahrung, mit ihrer Schuld vor einer höheren Instanz zu stehen und sie nicht mit einem bloßen „sorry“ abtun zu können?

Prof. Dr. Gunda Werner ist seit 2022 Professorin für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit sind neben Schuld und Vergebung die Analyse der Geschichte der Theologie aus intersektionaler, gender- und queertheoretischer Perspektive, um theologische Themen diskriminierungskritisch neu zu durchdenken.

Im Rahmen der „Montagsakademie“ als festem Posten des wissenschaftlichen und kulturellen Angebotes der Stadt Paderborn und ihrer Umgebung bearbeiten Fachleute aus Theologie und Kirche, aber auch aus anderen Fachgebieten, im Verlauf eines Wintersemesters jeweils montags um 18.00 Uhr in 45-minütigen Vorlesungen und einem nachfolgenden Gespräch Themen, die auch für die breite Gesellschaft von Bedeutung sind.

Im anstehenden Wintersemester 2023/24 lautet das Gesamtthema der Montagsakademie „Sakramente – Symbole des Heils“. Allen Krisen und Skandalen der römisch-katholischen Kirche zum Trotz begehen zahlreiche Gläubige wichtige Wegmarken ihres Lebenslaufs – Geburt, Jugend, Heirat, Krankheit, Sterben – in Form eines kirchlichen Sakraments. Gerade auch kirchendistanzierte Menschen zeigen in solchen Situationen Glaubenstreue. Die Kirche verfügt mit den Sakramenten offenbar über einen Schatz der Wirklichkeitsdeutung und Lebensorientierung, den ihre Verantwortungsträger selber oftmals in seinem Wert verkennen. Die Montagsakademie im Wintersemester 2023/24 versucht, diesen Bedarf der Menschen aufzugreifen und der Frage nach der inhaltlichen Bedeutung sowie der lebensweltlichen Relevanz der Sakramente nachzugehen.

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