Am Montag, 23. Oktober 2023, um 18 Uhr spricht Prof. em. Dr. Hans-Joachim Höhn im Rahmen der Montagsakademie, der öffentlichen Vorlesungsreihe der Theologischen Fakultät Paderborn, über den „Inszenierten Sinn? – Rituale in säkularer Welt. Die Vorlesungen finden als Präsenzveranstaltungen im Audimax der Fakultät statt, werden live über den YouTube-Kanal der Fakultät gestreamt und können auch zeitversetzt über die Mediathek angeschaut werden. Weitere Informationen gibt es bei der Montagsakademie.
Sakramente sind Rituale, in denen die Bedeutung des christlichen Glaubens für die eigene Wirklichkeit leibhaftig ausgedrückt und erlebt wird. Für Jürgen Habermas, den bekanntesten zeitgenössischen Philosophen Deutschlands, zeigt sich in den christlichen Ritualen das Bewusstsein von dem, was in einer säkularisierten Welt fehlt; eine Ausdrucksform, für die die aufgeklärte Moderne kein Äquivalent hat; ein Sinngehalt, der ob seiner humanisierenden Kraft nicht verloren gehen darf. In den christlichen Ritualen gewinnen Deutungen von Wirklichkeit eine Gestalt, die auch für eine säkulare Welt von Bedeutung sind. In einer säkularen Welt sind Sakramente also nicht überholt und nicht obsolet.
Prof. em. Dr. Hans-Joachim Höhn war bis April 2023 Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität zu Köln. Er forscht u. a. in den Bereichen postsäkulare Konstellationen von Religion und Gesellschaft, (Religions-)Philosophie und Theologie im Format einer existentialen Semiotik sowie poetischer Gottesrede (Theopoetik).