Konsequenter Dialog aller Akteure und Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig
Am Samstag, 12. Juni, diskutierten beim 2. Forum Wirtschaftsethik unter dem Titel „Zukunft der Landwirtschaft“ Expert*innen die Frage wie eine gerechte und verantwortliche Landwirtschaft der Zukunft aussehen könnte und wie die Bedingungen moderner Landwirtschaft zukünftig gestaltet werden müssten. Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen, Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Markus Wolter, Experte für Landwirtschaft und Ernährung beim Bischöflichen Hilfswerk Misereor, und Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber von der Technischen Universität München-Weihenstephan zogen – moderiert von der aus der TV-Sendung „Hart, aber Fair“ bekannten Journalistin Brigitte Büscher – ein einhelliges Fazit: Die Zukunft der Landwirtschaft muss durch einen konsequenten Dialog aller Akteure ohne einseitige Schuldzuweisungen und Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette gestaltet werden.
Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer an der Universität Paderborn, und Prof. Dr. Günter Wilhelms, Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn, begrüßten als Veranstalter die Gäste und betonten, dass das Thema Zukunft der Landwirtschaft gerade in der ländlich geprägten Region OWL mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verdiene. Der Dialog von Wissenschaft und Öffentlichkeit im Rahmen des Forums diene zum einen dem Diskurs und der Verständigung über Wertgrundlagen der Marktwirtschaft. Zum anderen erhielte auch die Wissenschaft wertvolle Impulse für ihre Arbeit. Für Prof. Dr. Stefan Kopp, Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn, tragen Theologie und Kirche im Diskurs der Werteorientierung für wirtschaftliches Handeln eine Mitverantwortung, der man im Dialog mit den Wirtschaftswissenschaften im Rahmen dieser gelungenen Kooperation mit der Universität Paderborn gerecht werden könne. Theologie und Kirche hätten traditionell ein enges Verhältnis zur Landwirtschaft durch ihre familiären Strukturen und ihre Nähe zur Schöpfung. Bürgermeister Michael Dreier betonte den hohen Stellenwert, den die Landwirtschaft nach wie vor in Paderborn habe und machte auf Spannungsfelder aufmerksam, in denen sich diese heute bewege. Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn, lobte ausdrücklich die langjährige Kooperation zwischen der Universität und der Theologischen Fakultät, die sich diesen zeitaktuellen wirtschaftsethischen Fragen annimmt und sie in den öffentlichen Diskurs einbringt. Er forderte die Sorgen und Nöte der Landwirte vor Ort ernst zu nehmen und verlässliche Rahmenbedingungen für diese.